Vorwort des Vorstands

Sehr geehrte*r Leser*in,

waren schon die Jahre vor 2022 immer auf die ein oder andere Art und Weise herausfordernd für die Energiebranche, hat uns das vergangene Jahr gezeigt, was wirkliche Herausforderungen sind. So starteten die Energiebörsen Anfang des Jahres bereits mit einer Verdoppelung der Preise für Strom und Erdgas im Vergleich zum Jahr davor. Die weltpolitischen Geschehnisse ab Februar 2022 führten dann zu gewaltigen Verwerfungen in der Energiebranche und insbesondere an den Energiemärkten. Die Versorgungssicherheit rückte in den Fokus des öffentlichen Interesses. Diese Herausforderung haben wir bei der N‑ERGIE angenommen und die daraus entstandenen Aufgaben in enger Abstimmung mit unseren Kund*innen und kommunalen Partner*innen gelöst, sodass die Energieversorgung in Nürnberg und der Region zu keiner Zeit gefährdet war. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle unsere Mitarbeitenden für ihr Engagement.

Wir begreifen Veränderungen als Chance und konnten in vielen Geschäftsbereichen durch schnelles und kluges Handeln sehr gute Lösungen und damit Ergebnisse erzielen. Das Geschäftsjahr 2022 haben wir mit einem Konzernumsatz von 4.928 Mio. Euro abgeschlossen. Der Konzernjahresüberschuss nach Ausschüttung an die Gesellschafter betrug 51 Mio. Euro.

© N‑ERGIE, Claus Felix

Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, wie wichtig eine geringere Importabhängigkeit bei den Energieträgern ist. Parallel zur Bearbeitung der Krisensituation haben wir uns mit Blick auf die kommenden Jahre intensiv mit unserer Unternehmensstrategie befasst, die wir seit Dezember nun in die Umsetzung bringen.

Als Unternehmen der Daseinsvorsorge ist es eine unserer Hauptaufgaben, den zuverlässigen Betrieb aller Versorgungsanlagen sicherzustellen. Da künftig immer mehr Anlagen zur Erzeugung aus erneuerbaren Energien in die Stromnetze einspeisen werden, bauen wir diese aus und machen sie zukunftsfähig für die Integration der Elektromobilität und die steigende Anzahl an Wärmepumpen.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien – sinnvoll koordiniert mit dem Stromnetzausbau und ergänzt um klimafreundliche konventionelle Kraftwerke und systemdienliche Speicher – ist der richtige Weg, den wir konsequent weiterverfolgen. Unsere Kapazitäten zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wollen wir mit neuen Photovoltaik- und Windkraftanlagen deutlich erhöhen.

Um die Fernwärme für die Menschen in Nürnberg CO2-neutral zu erzeugen, soll der Anteil klimaneutraler Energieträger schrittweise gesteigert werden. Bereits heute stammen knapp 30 Prozent der Nürnberger Fernwärme aus nicht-fossilen Quellen. 2022 wurden im Heizkraftwerk in Nürnberg-Sandreuth die beiden bestehenden Gasturbinen durch „H2-ready“-Turbinen ersetzt, die für den Energieträger Wasserstoff bereit sind. Über den perspektivischen Einsatz von Wasserstoff hinaus streben wir einen Mix aus Altholzverwertung, Großwärmepumpen und Bioenergie an. Ein weiterer Baustein grüner Fernwärme kann die Erdwärme werden. Damit wir unsere klimafreundliche Fernwärme immer mehr Menschen zugänglich machen können, werden wir unser Netz in Nürnberg erweitern.

Als regionaler Energieversorger ist es unsere Aufgabe und auch Herzensangelegenheit, unsere Kund*innen und die Menschen in unserem Versorgungsgebiet zuverlässig und nachhaltig mit Trinkwasser und Energie zu versorgen. Egal ob die Märkte verrücktspielen oder die weltpolitischen Ereignisse sich überschlagen, wir sind da.

Maik Render | Magdalena Weigel