19. April 2024 / Fernwärme

Fernwärme-Ausbau in Nürnberg: Start am Friedrich-Ebert-Platz und im Nordostpark

Gemeinsam mit der Stadt Nürnberg hat die N‑ERGIE am 19. April 2024 ihre ersten beiden Fernwärme-Ausbaugebiete vorgestellt.

v.l.n.r.: Daniel F. Ulrich (Planungs- und Baureferent Stadt Nürnberg), Britta Walthelm (Referentin für Umwelt und Gesundheit, Stadt Nürnberg), Oberbürgermeister Marcus König, Magdalena Weigel (Vorstand N‑ERGIE), Maik Render (Vorstandssprecher der N‑ERGIE) vor einer Fernwärmestation in einem Fernwärme-Anschlussraum

© N‑ERGIE, Silke Weiß

Die Gebiete liegen östlich des Friedrich-Ebert-Platzes und südlich der Meuschelstraße sowie im Nordostpark. Die N‑ERGIE informiert die Immobilienbesitzer*innen, Bewohner*innen und Betriebe vor Ort ab sofort über die Vorteile der Fernwärme und die Anschlussmöglichkeiten.

„Gerade in dicht bebauten Gebieten ist Fernwärme die optimale Heizart und im Rahmen unserer kommunalen Wärmeplanung die ideale Lösung, damit wir unsere Klimaziele erreichen. Fernwärme ist nicht nur nachhaltig und zukunftssicher, sondern gleichzeitig auch zuverlässig und praktisch“, erklärt Oberbürgermeister Marcus König. „Die Stadt Nürnberg und die N‑ERGIE gehen bei der Wärmewende Hand in Hand, damit die Menschen in unserer Stadt sich schon jetzt damit beschäftigen können, wie sie in Zukunft heizen.“

Um herauszufinden, welche Heizungsarten ab 2045 in der Stadt in welcher Straße möglich sein werden, erstellt die Stadt Nürnberg bis voraussichtlich Mitte 2025 einen kommunalen Wärmeplan. Die N‑ERGIE liefert wichtige Inhalte durch ihren Transformationsplan Fernwärme zu, der derzeit ausgearbeitet wird. Da die Wärmewende ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität Nürnbergs ist, fließen die Ergebnisse auch in das gesamtstädtische integrierte Klimaschutzkonzept ein, das parallel erarbeitet wird.

„Viele Menschen stehen aktuell vor dem Problem, ihre Heizung in den nächsten Jahren austauschen zu müssen. Mit unserer Fernwärme haben wir dafür ein Angebot parat, um auf eine grüne Lösung umzustellen“, sagt Maik Render, Sprecher des Vorstands der N‑ERGIE. „Wir stellen umweltfreundliche Wärme, die Infrastruktur und attraktive Anschlussmöglichkeiten bereit und möchten noch mehr Nürnbergerinnen und Nürnberger von den Vorteilen der Fernwärme überzeugen.“

Aktuell sind schon mehr als 50.000 Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen an die Fernwärme angeschlossen. Die Wärme wird hinter einigen Anschlüssen noch in verschiedene Einheiten weiterverteilt. Damit ist aktuell rund ein Viertel des Raumwärmebedarfs im Stadtgebiet gedeckt. Ziel der N‑ERGIE ist, bis 2040 den Anteil auf bis zu 50 Prozent des Gesamtbedarfs in Nürnberg zu erhöhen.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat die N‑ERGIE bereits jetzt erste Fernwärme-Ausbaugebiete definiert.

Ausbaugebiet Friedrich-Ebert-Platz Ost und Meuschelstraße Süd

Rund 200 Fernwärme-Hausanschlüsse könnten östlich des Friedrich-Ebert-Platzes und südlich der Meuschelstraße realisiert werden. Im Gebiet liegen unter anderem Teile der Schweppermann-, Piloty-, Koberger-, Kreling-, Hastver- und Friedrichstraße. Es handelt sich um eine typische Wohnbebauung in Nürnberg. Das heißt: eine dichte Bebauung aus Mehrfamilienhäusern mit überwiegend Gasetagenheizungen, Geschäften, Restaurants und anderen Einrichtungen.

Interessierte können ab sofort einen Fernwärme-Anschluss beantragen.

Der Baubeginn ist für 2025/2026 geplant. Im April und Mai 2024 ist das Team der Wärmeberatung mit einem Info-Stand vor Ort, um über die Fernwärme zu informieren und Fragen zu beantworten.

Ausbaugebiet Nordostpark

Rund 70 Hausanschlüsse könnten im Gewerbe- und Industriestandort Nordostpark umgesetzt werden. Das Erschließungsgebiet umfasst den Bereich von der Thurn-und-Taxis-Straße über den Nordostpark bis hin zu Teilen der Neumeyerstraße. Anmeldungen für Anschlüsse sind hier ab Mitte 2024 möglich. Der Baubeginn ist noch nicht genau fixiert.

Alle weiteren Ausbaugebiete werden sukzessive ausgearbeitet und kommuniziert. Die N‑ERGIE wird diese in den kommenden Jahren regelmäßig vorstellen.

Grundsätzlich gilt: In Nürnberger Randbezirken ist es schwieriger Gebäude an das Fernwärmenetz anzuschließen als in den innerstädtischen Bereichen. Die N‑ERGIE geht davon aus, den Bereich innerhalb des Innenstadtrings nahezu komplett an das Fernwärmenetz anschließen zu können. Darüber hinaus wird das bestehende Fernwärmenetz im Stadtteil Langwasser und direkt angrenzende Gebiete ebenfalls gut ausgebaut werden können.

Details zu den Fernwärme-Ausbaugebieten, Informationen zu Preisen und Förderungen gibt es unter www.fernwaerme.n-ergie.de.

Dekarbonisierung der Fernwärme-Erzeugung

Parallel zum Ausbau des Netzes will die N‑ERGIE den Anteil klimaneutraler Energieträger in der Fernwärmeerzeugung schrittweise steigern. Das Unternehmen plant mehrere neue Anlagen und strebt an, die jährliche benötigte Fernwärmemenge bis 2035 klimaneutral zu erzeugen. Wichtige Bausteine könnten das geplante Altholzkraftwerk, Großwärmepumpen oder Erdwärme sein.